K l e i n k l ä r a n l a g e n
Dipl.-Ing. "Umweltsicherung" Christian Stuppy

Hochglanzprospekte versprechen viel...

Waren in den 1990èr Jahren Tropfkörperanlagen von MENK, OMS, Th. Zink oder MALL, Belebungsanlagen von AWAS, OMS oder SALZKOTTEN-anlagen der "letzte Schrei", wurden Festbettanlagen von UPONOR oder KLARO oder aber die neu aufgekommenen Schilfbeet- oder Pflanzenkläranlagen eingebaut, so kam mit den SBR-Anlagen eine neue, kompakte, technische Anlagengeneration auf den Markt, die gute Ablaufwerte versprach.

Während Hochglanzprospekte eine wahres "Klärvergnügen" mit den pumpen- und propellerbetriebenen Kläranlagen versprachen, hatte man mit diesen Anlagen in der Realität oftmals erheblichen Ärger, weil Faserbüschel den Propeller oder die Pumpen blockierten oder schlicht ein Kurzschluss auftrat. Zur Behebung war stets das gesamte Aggregat aus dem Klärbehälter zu entnehmen, was letztlich eine "Riesensauerei" war und dem Betreiber wegen des Aufwandes nicht selten sein "Sparschwein" leerte.

Glücklich, wer da wie ECO-2 von vornherein auf die deutlich "pflegeleichtere" Drucklufttechnik setzte.

Heute haben sich druckluftbetriebene Klärverfahren durchgesetzt, die zudem selbst stets wartungsfreundlicher wurden. So sind heute leicht herausnehmbare Belüfter- und Hebereinheiten standard, sofern denn die Gesamtanlage richtig konzipiert ist. Dennoch gibt es Qualitätsunterschiede ! So sollte bei Kunststofftanks der Tankdom mit einer Dichtung auf den Grundkörper aufgesetzt werden. KEINE Dichtung spart Geld, kann aber erhebliche Probleme bereiten ! Auch sind bei neuen Kläranlagen nicht alle Einbauteile gut von oben einsehbar oder zugänglich. Und nicht zuletzt bereiteten manche Steuerungen jahrelang erhebliche Probleme, laufen Betriebsstunden rückwärts, verändern sich Datum und Zeit oder melden unsinnige Fehler ....


SBR-Pumpentechnik

SBR-Verdichtertechnik

Wirbelschwebebett u.a.

Die Aggregate einer Pumpen-SBR-Anlage sitzen hier auf der Unterseite im Abwasser. Beständig sind die Aggregate, die Kabel und Stromverteilerboxen der Feuchtigkeit ausgesetzt und Kurzschlüsse die Folge. Schon wenige Haare reichen zudem, um den Propeller zu blockieren. Zur Reparatur ist das ganze Aggregat zu entnehmen, gerade im Winter und bei Frost eine "sehr beliebte Arbeit" bei Wartungsdiensten und eine Riesensauerei !

Bei modernen SBR-Anlagen mit Verdichtertechnik - egal ob mit oder ohne belüftetem Schlammspeicher - sitzt die Technik "im Trockenen", die Reparatur ist einfach, und wenn nötig können Belüftereinheiten oder Druckluftheber bei Bedarf leicht entnommen werden. Die Bakterienflocken schweben "frei" im Abwasser und benötigen kein unnötiges Trägermaterial.

> Ganz klar mein Favorit <


Festbettanlagen aus den 1990èr Jahren mit festem Trägermaterial (große Würfel) wurden später durch Wirbelbettanlagen mit Trägermaterial in "freier Schüttung" abgelöst. Diese kleineren oder größeren Kügelchen stellen bei Fremdwasserzulauf oder Rückstau regelmäßig ein erhebliches Problem dar, da sie sich leicht in jede Kammer verteilen wie das untere Bild zeigt. Das "Abfischen" macht jedem Wartungsmonteur "größte Freude" !

Erfahrung bleibt eben doch "der beste Koch" ...